Massai (Alternativtitel: Der große Apache und Massai – Der große Apache, Originaltitel: Apache) ist ein US-amerikanischer Western. Regisseur Robert Aldrich drehte ihn 1954 mit Burt Lancaster und Jean Peters in den Hauptrollen.
Als Geronimo 1886 kapituliert, versucht der junge Krieger Massai dies zu verhindern, indem er das Feuer eröffnet, während die indianischen Anführer mit der weißen Fahne auf die Kavalleristen zugehen. Er wird überwältigt und mit seinen Stammesbrüdern in einen Zug gesperrt, der ihn nach Florida deportieren soll. Unterwegs gelingt ihm die Flucht. Bei seinem Heimweg muss er durch besiedelte Gebiete, wobei sich zeigt, wie sehr ihn die Zivilisation verstört.
Im Oklahoma-Territorium bricht er bei einem Cherokee-Indianer ein, der ihn entdeckt und ihm hilft. Zum Abschied schenkt er Massai ein wenig Saatgut. Massai nimmt es mit, obwohl er die Lebensweise seines Gastgebers als Farmer und gehorsamer Ehemann verachtet.
Schließlich erreicht er die alte Heimat, sie ist ihm fremd geworden: Nicht deportiert wurden nur Frauen, Kinder, Greise und Angehörige der Armee. Man begegnet ihm mit Misstrauen. Um seine Freundin Nalinle wirbt der Armeescout Hondo, der von Nalinles Vater, dem trunksüchtigen Santos, bevorzugt wird.
Nalinle bemüht sich, Massais Hass auf die Weißen zu dämpfen; zunächst erfolglos. Die von dem Cherokee-Indianer geschenkten Mais-Körner wirft er nun verächtlich weg. Als Nalinle ein Kind erwartet und Massai sieht, dass die Mais-Körner gekeimt haben, betätigt er sich als Farmer: Er baut eine Hütte und bestellt ein Feld. Da Nalinle Saatgut und Kleidung gestohlen hat, wird ihr Versteck aufgespürt. Massai zieht – mit der Zustimmung Nalinles – in den aussichtslosen Kampf.
Die „Soldaten sind beeindruckt von der Wildheit seines Kampfes. Einen Augenblick tritt eine Atempause ein, bevor die Soldaten zum letzten Schlag ausholen. Da ertönt plötzlich der durchdringende Schrei eines neugeborenen Kindes aus der Hütte und Massai bleibt wie versteinert stehen. Langsam bewegt er sich dann wie unter einem Bann der Hütte zu, von niemandem gehindert, und Sieber sagt: ‚Er hat den Krieg erklärt, aber es scheint, als ob er jetzt Frieden machen wollte.‘ Massai, der Krieger, ist zu einem Familienvater und Bauern geworden, ein leuchtendes Vorbild allen Apachen. Seine rebellische Vergangenheit ist vergeben und vergessen
- Dreharbeiten
Die Dreharbeiten begannen am 19. Oktober 1953 in Sonora, nachdem eine Woche lang geprobt worden war. - Lancaster zog sich bei den Dreharbeiten zu einer Pferdeszene einen Bänderriss zu. Er kehrte relativ schnell zu den Dreharbeiten zurück.
- Produzent Harold Hecht wollte ein optimistisches Ende und verlangte das Drehen eines Alternativschlusses. Nachdem er seinen anfangs widerstrebenden Mit-Produzenten Burt Lancaster auf seine Seite gezogen hatte, wurde der Regisseur angehalten, zwei Schlüsse zu drehen. Wohl wissend, dass dann der Schluss genommen werden würde, den er nicht wollte, fügte Robert Aldrich sich, da er sonst ersetzt worden wäre. Noch Jahre später grollte er:
Massai zählt zu den unter Kritikern beliebtesten und am meisten geschätzten Filmen von Robert Aldrich, was deutlich wird an Urteilen wie „humanistische[r] Western“
(Marcus Stiglegger: Robert Aldrich. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008 [1. Auflage 1999], ISBN 978-3-15-010662-4, S. 7–10, hier 7.)
Weitere Filme von:
Robert Burgess Aldrich (* 9. August 1918 in Cranston, Rhode Island; † 5. Dezember 1983 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Regisseur, der zwischen 1954 und 1981 rund 30 Kinofilme inszenierte.
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